10 Storytelling Methoden & Erzähltechniken mit Beispielen
Gut erzählte Geschichten können für dein Business so einiges bewirken. Ob im Marketing, in Präsentationen oder in kreativen Texten: Erzähltechniken helfen, komplexe Inhalte verständlich und einprägsam zu vermitteln. Sie sorgen dafür, dass deine Botschaft bei deiner Zielgruppe ankommt, in Erinnerung bleibt und vor allem: Emotionen auslöst.
Dabei muss es nicht immer die klassische Heldenreise sein – denn es gibt noch viel mehr Storytelling Methoden! In diesem Beitrag stellen wir dir 10 bewährte Storytelling Techniken vor – von der Action-Szene bis hin zu kreativen Erzählformen wie dem inneren Monolog oder der Cliffhanger-Story. Anhand einer konkreten Beispielgeschichte zeigen wir, wie wandelbar sich ein- und dieselbe Story erzählen lässt und welche Ziele du jeweils mit diesem Erzählstil erreichst.
Entdecke, wie du mit den richtigen Storytelling Techniken deine Geschichten wirkungsvoller erzählen kannst!

Der Ausgangspunkt: Unsere Beispielgeschichte
Wenn du zunächst noch einmal die Grundlagen von Storytelling wiederholen willst, kannst du das mit unserem Blogbeitrag Storytelling für Unternehmen: Grundlagen, Schema und Anwendung tun.
Um die verschiedenen Erzähltechniken greifbar zu machen, nutzen wir eine konkrete Szene, die viele kennen: die Aufregung vor einer wichtigen Präsentation.
Unsere Beispielgeschichte:
Ich stehe kurz davor, mein erstes großes Webinar zu halten. Mein Herz rast, meine Hände sind leicht feucht, und ein nervöses Kribbeln macht sich in meinem Magen breit. Vor mir: eine schwarze Kameralinse, hinter der sich ein großes Publikum verbirgt. Ich weiß, dass gleich Hunderte von Menschen zusehen werden – und plötzlich frage ich mich: Was, wenn ich den Faden verliere? Was, wenn die Technik versagt?
So weit, so gut. Diese Geschichte werden wir nun in 10 verschiedenen Storytelling Formen erzählen. Du wirst sehen, wie sich mit jedem neuen Erzählstil die Botschaft, die Perspektive und die Emotionalität ändern werden. Je nach Zielgruppe und Medium kannst du deine Story anders inszenieren. Los geht’s!
10 Storytelling Formeln am Praxisbeispiel
1. Der Dialog – Erzählung als Gespräch
Ein Dialog macht eine Geschichte lebendig und lässt den Leser das Geschehene in Echtzeit miterleben. Anstatt nur eine Szene zu beschreiben, erleben die Leser direkt mit, wie sich die Gedanken und Emotionen der Figuren entwickeln. Der Dialog kann zwischen zwei Personen oder als innerer Monolog stattfinden.
Beispiel:
„Ich weiß nicht, ob ich das kann.“
„Natürlich kannst du das, du hast dich wochenlang vorbereitet.“
„Aber was, wenn ich den Faden verliere?“
„Dann atmest du durch und machst weiter – genau wie geplant. Wiederhole am besten deinen letzten Satz, dann findest du ganz schnell wieder den Einstieg.“
Ein innerer Monolog verstärkt die emotionale Tiefe und lässt deine Leserschaft unmittelbar mitfühlen. Er erzeugt Nähe und Authentizität und eignet sich besonders gut, wenn du die Gedanken oder Gefühle deiner Figur direkt erlebbar machen möchtest.
2. Die Action-Szene – Mitten ins Geschehen eintauchen
Hier startet die Geschichte direkt in der spannendsten Szene, um die Aufmerksamkeit sofort zu fesseln. Statt langsam eine Situation aufzubauen, wird der Leser direkt mitten in das Geschehen geworfen. Am besten zoomst du in ein spannendes Detail der Story hinein und schilderst es ganz detailliert.
Beispiel:
Mein Herz hämmert. Meine Hände sind schweißnass. Noch 60 Sekunden bis zum Start. Ein letzter Blick über die Notizen, dann leuchtet die Kamera rot – ich bin live. Hunderte Augen sehen mich, warten auf meine ersten Worte …
Diese Technik funktioniert besonders gut für packende Einstiege und dramatische Momente. Durch einen aufregenden Einstieg hältst du die Aufmerksamkeit von Anfang an und sorgst dafür, dass sich die Leser emotional involviert fühlen.
3. Die Parabel – Eine lehrreiche Geschichte
Eine Parabel nutzt eine Metapher oder ein Gleichnis, um eine tiefere Botschaft zu vermitteln. Sie verbindet eine alltägliche oder bekannte Situation mit einer größeren Erkenntnis und schafft so einen Aha-Moment beim Leser.
Beispiel:
Ein Live-Webinar zu halten ist wie Fallschirmspringen. Beim ersten Mal packt dich die Panik. Vor dem Absprung rast das Herz und Zweifel kommen auf. Doch dann springst du – und spürst den Adrenalinschub. Und sobald du sicher landest, weißt du: Es war nie so schlimm, wie du dachtest.
Diese Methode eignet sich besonders, wenn du mit deiner Geschichte inspirieren oder motivieren willst. Sie regt das Publikum dazu an, sich mit der Botschaft auseinanderzusetzen und möglicherweise eine neue Sichtweise einzunehmen.
4. Die Heldenreise – Eine persönliche Entwicklung
Die klassische Heldenreise zeigt eine Entwicklung: Der Protagonist überwindet eine Herausforderung und wächst daran. Die Story wird meist als Rückblick, aber chronologisch im Ablauf erzählt.
Beispiel:
Noch vor wenigen Wochen hätte ich mir nicht vorstellen können, live vor Hunderten von Menschen zu sprechen. Die Angst vor Fehlern lähmte mich. Doch ich bereitete mich vor, übte, machte Trockenläufe – und jetzt stehe ich hier. Nervös? Ja. Aber bereit. War ich vor wenigen Wochen noch ein ängstlicher Anfänger, bin ich jetzt durch Übung und genügend Routine ein souveräner Sprecher.
Diese Technik ist ideal für persönliche Erfolgsgeschichten und Testimonials, da sie die Entwicklung und die erzielten Fortschritte einer Person greifbar macht. Sie bietet eine gute Möglichkeit, Herausforderungen und deren Überwindung zu schildern, wodurch sich das Publikum besser mit der Geschichte identifizieren kann.
5. Die Cliffhanger-Story – Spannung durch offene Fragen
Diese Technik spielt etwas mit der Aufmerksamkeit deines Publikums, indem sie eine Frage oder ein Problem aufwirft, aber die Antwort verzögert. Durch den geschickten Einsatz eines Cliffhangers wird Neugier geweckt und das Publikum bleibt gespannt, um zu erfahren, wie es weitergeht.
Beispiel:
Mein Herz rast, meine Hände sind feucht. Der Countdown läuft: 3 … 2 … 1 … Die Kamera leuchtet rot – ich bin live. Ich öffne den Mund, um zu sprechen – doch dann passiert etwas Unerwartetes.
Aber von Anfang an: …
Diese Methode passt hervorragend für Social Media oder längere Storytelling-Formate, um Neugier zu wecken. Sie sorgt dafür, dass das Publikum gespannt bleibt und motiviert wird, weiterzulesen oder sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
6. Die Metapher – Der bildliche Vergleich
Metaphern helfen dabei, abstrakte oder emotionale Konzepte anschaulich darzustellen, indem sie ein konkretes Bild in die Köpfe deiner Zielgruppe malt. Sie erleichtern das Verständnis und machen Inhalte einprägsamer. Eine gut gewählte Metapher kann eine Botschaft kraftvoller transportieren und das Publikum emotional ansprechen.
Beispiel:
Ein Webinar zu halten ist wie einen Marathon zu laufen. Die Vorbereitung ist entscheidend – ohne Training stolperst du schon am Start. Während des Laufs kommt der Moment, in dem du zweifelst. Doch wenn du durchhältst, erreichst du das Ziel und spürst den Stolz, es geschafft zu haben.
Diese Technik eignet sich besonders gut für lehrreiche Storys in Marketing oder Coachings. Durch anschauliche Vergleiche und einprägsame Bilder bleibt die Botschaft leichter im Gedächtnis der Zielgruppe.
7. Vorher-Nachher-Erzählung – Die Transformation sichtbar machen
Hier wird der Kontrast zwischen der Ausgangssituation und dem Endergebnis betont. Besonders wirkungsvoll ist diese Methode, wenn du zeigen möchtest, welche Fortschritte oder Veränderungen durch eine bestimmte Handlung oder Entscheidung möglich sind.
Beispiel:
Noch vor einer Stunde waren meine Hände schweißnass, meine Gedanken überschlugen sich. Ein Blick auf den Countdown verriet mir: in wenigen Augenblicken startet das Webinar. Panik.
Keine 60 Minuten später beende ich meinen Vortrag mit einem Lächeln. Die ersten positiven Kommentare ploppen auf. Ich habe es geschafft – und es fühlt sich großartig an.
Diese Methode eignet sich besonders um eine Transformation sichtbar zu machen, indem sie den Vorher-Nachher-Effekt nutzt. Sie hilft dabei, Fortschritte oder erzielte Ergebnisse greifbar zu machen und eignet sich daher hervorragend für Case Studies, Testimonials oder Erfolgsgeschichten.
8. Der Perspektivwechsel – Die Community einbinden
Hier wird die Geschichte aus der Sicht des Lesers geschrieben. Ziel ist es, dass sich deine Leser wiedererkennen und zur Interaktion eingeladen werden. Dabei schreibst du nicht in der Ich-Form, sondern in der Du-Form.
Beispiel:
Kennst du dieses Gefühl? Du hast dich wochenlang vorbereitet, aber kurz vor dem großen Moment kommt die Panik: Was, wenn du dich versprichst? Was, wenn etwas schiefläuft? So ging es mir bei meinem ersten Webinar. Doch am Ende lief alles anders als erwartet … Erzähle mir deine Erfahrungen in den Kommentaren!
Diese Technik schafft eine persönliche Verbindung zur Zielgruppe und verstärkt das Engagement. Besonders in sozialen Medien funktioniert sie gut, weil sie zum Mitmachen und Teilen anregt.
9. Behind-the-Scenes – Ein Blick hinter die Kulissen
Hier geht es darum, Authentizität zu zeigen, indem du persönliche Einblicke gewährst. Dein Publikum bekommt das Gefühl, hautnah dabei zu sein. Diese Technik ist besonders für Marken und Unternehmen spannend, die Nähe zu ihrer Zielgruppe aufbauen und Vertrauen schaffen wollen.
Beispiel:
Vor mir auf dem Schreibtisch: Ein Wasserglas, ein zerknitterter Spickzettel und meine Webcam. Hinter mir: ein aufgeräumter, sauberer Hintergrund. Mein erstes Webinar steht an, und ich hoffe nur, dass die Technik nicht ausfällt.
Diese Technik funktioniert besonders gut für Social Media, um Nähe und Transparenz zu schaffen. Menschen fühlen sich eher mit Marken verbunden, wenn sie das Gefühl haben, hinter den Kulissen mit dabei zu sein und das echte, unverfälschte Leben eines Unternehmens mitzubekommen.
10. Echtzeit-Storytelling – Deine Geschichte als Live-Erlebnis erzählt
Hier wird das Publikum mitgenommen, als würde es live dabei sein. Die Geschichte entfaltet sich in Echtzeit, sodass der Leser oder Zuschauer die Spannung unmittelbar miterlebt. Diese Methode fördert ein starkes Gefühl der Verbundenheit, weil die Zuschauer das Gefühl haben, live dabei zu sein.
Beispiel:
Okay, es geht los. Mein erstes Webinar! Die Kamera ist an – und wow, es sind tatsächlich über 500 Leute dabei. Mein Herz rast, aber ich atme tief durch. Los geht’s …!
Diese Methode eignet sich besonders für Instagram-Stories, Livestreams oder Podcast-Erzählungen, da sie eine hohe Authentizität bietet und oft eine starke emotionale Wirkung hat.
Wann eignet sich welche Erzähltechnik im Storytelling?
Die Wahl der richtigen Erzählstruktur hängt nicht nur vom Inhalt, sondern auch vom Ziel deiner Geschichte ab: Möchtest du Spannung erzeugen? Emotionen wecken? Vertrauen aufbauen oder eine Lernerfahrung vermitteln?
Damit du leichter die passende Storytelling-Methode findest, haben wir eine praktische Übersicht für dich erstellt: Ein Entscheidungsbaum, der dich Schritt für Schritt zur richtigen Erzählform führt. Speicher dir die Grafik am besten direkt ab und hab sie zur Hand, wann immer dein Leben die nächste Geschichte schreibt!

Fazit: Storytelling gezielt einsetzen
Gute Geschichten bleiben im Kopf – doch die Art, wie sie erzählt werden, macht den Unterschied. Die 10 Storytelling-Methoden, die wir hier vorgestellt haben, zeigen, dass es nicht nur eine richtige Art gibt, eine Geschichte zu erzählen. Ob du mit Spannung arbeitest, Emotionen verstärkst oder deine Community aktiv einbindest – die Wahl der richtigen Technik hängt von deiner Botschaft und deinem Publikum ab.
Das Wichtigste beim Storytelling ist, authentisch zu bleiben. Menschen lieben Geschichten, die sie berühren, inspirieren oder unterhalten. Nutze diese Erzähltechniken, um deine Inhalte lebendiger zu machen, sei es in Präsentationen, Videos oder Social Media Posts.
Lerne, Storytelling strategisch einzusetzen
Möchtest du noch tiefer in die Welt des Storytellings eintauchen und lernen, wie du es gezielt für deine Marke oder dein Business nutzen kannst? Dann ist unser Storytelling-Workshop genau das Richtige für dich! Hier erfährst du, wie du fesselnde Geschichten für deine Marke und deine tägliche Unternehmenskommunikation entwickelst. So werden deine Botschaften deine Zielgruppe begeistern und nachhaltig wirken.